HDR Fotografie
High Dynamic Range oder kurz HDR Bilder sind Aufnahmen, die meist aus einer Belichtungsreihe entstehen. Man kann die Technik künstlerisch verwenden oder Bilder die aufgrund ihres Dynamikumfangs in den Tiefen oder Lichtern ausfressen, perfekt bearbeiten.
Die Technik wird sehr gerne bei Gegenlichtsituationen in Bauwerken, Landschaften aber auch diversen anderen Szenarien verwendet. Gerade Einsteiger sind oft von den technischen Möglichkeiten fasziniert und können so spielerisch mit Ihren Bilder arbeiten.
Im Kurs sehen Sie wie mit Photomatix, Photoshop oder NIK Software Bilder in HDR erstellt werden. Mit dem richtigen Tonemapping werden auch Ihre Bilder schnell zum Hingucker. Ebenso läßt sich damit ein 32 Bit HDR erstellen, das ab Lightroom 4.2 oder Bridge CS6 bearbeitet werden kann.
Gerne können Sie Ihr Notebook mitnehmen. Photomatix und Co. können Sie als Demoversion herunterladen und so bereits während des Trainings mitmachen. Da beim fotografieren Ihre Kamera Belichtungsreihen (AEB) unterstützen muss, können Sie auch diese mitbringen. Sollte Ihre Kamera kein AEB unterstützen, so können Sie die Bilder auch einzeln fotografieren oder aus nur einer RAW Aufnahme ein Pseudo HDR erstellen. Ebenso besteht die Möglichkeit einen Hardware Auslöser zu verwenden, der dann auch bei Kameras ohne AEB Funktion beliebig viele Einzelbilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten ermöglicht.
RAW als Basis für HDRs
Der Name HDR sagt es bereits, es handelt sich um High Dynamic Range Bilder, also Bilder mit sehr hohem Dynamikumfang. Daher können gute HDR Bilder nur aus RAW Bildern entstehen. In den Fotokursen I und II lernen Sie die erforderlichen Grundlagen, vor allem aber auch die Unterschiede zwischen JPG und RAW. Daher hier nur in aller Kürze die Vorteile des Kamera RAW Formats:
- Bei 16Bit stehen über 4096 Helligkeitsstufen je Farbkanal zur Verfügung
- Objektivkorrekturen incl. Vignettierungsentfernung
- Chromatische Abberationen können entfernt werden
- Longitudinale Chromatische Abberationen können entfernt werden
- Ein Presharpening der Bilder ist sehr gezielt möglich (TIPP: Für eine noch bessere Schärfung der RAW Bilder empfehle ich Capture One)
- Farbrauschen kann wirkungsvoll entfernt werden
- Weissabgleich und Kontraste können optimiert werden
- RAW Bilder können ohne größere Verluste in 16 Bit TIFF Bilder konvertiert werden
Im Vergleich dazu stehen im JPG Format nur 8 Bit zur Verfügung. Das entspricht 256 Helligkeitsstufen pro Farbkanal. Sämtliche Korrekturen sind entweder gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.
TIPP: Ohne RAW keine guten HDRs. Jedoch empfiehlt es sich nicht, diese direkt im HDR Programm zu verwenden, sondern diese vorher in ein 16 Bit TIFF umzuwandeln. Ebenfalls ist es möglich die Bilder auch direkt als 32 Bit TIFF zu konvertieren und dann sofort im RAW Konverter zu bearbeiten.
Reihenaufnahme im AEB Modus Ihrer Kamera
Ein gutes HDR besteht aus 3 oder mehr Bildern unterschiedlicher Belichtung. Dabei darf die Belichtung nicht über die Blende gesteuert werden! Das ist etwas verwirrend, denn die Einstellungen in der Kamera deuten erst mal auf eine Blenden Über- und Unterbelichtung hin.
Stellen Sie sich nur mal vor Sie würden ein Bild mit f:2.8, eines mit Blende 4 und eines mit 6.3, dann ist das Bild in Offenblende ganz anders in der Schärfe wie das in 6.3. Für ein HDR brauchen wir aber absolut identische Bilder was die Schärfe betrifft. Generell gefallen mir Bilder kleiner Blende 10 bei HDRs besser, daher benötigt man auch meist ein Stativ.
Am Beispiel der meisten Canon Kameras:
- Kamera auf Stativ
- Wählen Sie die optimale Belichtung für Ihr Motiv
- Menu -> AEB -> Set Taste und Spreizung auf 2 Blenden einstellen -> Set
- Aktivierung der Serienbildaufnahme
- Mit Fernauslöser auslösen
Ab der Canon 5DIII und 6D stehen eigene HDR Optionen zur Verfügung, die auch sofort ein HDR errechnen. Diese HDR Bilder sind noch nicht gut genug und dienen uns nur zur Vorschau. Wichtig ist also auch hier, dass die RAW Bilder auch wirklich gespeichert werden.
In 99% aller Fälle reichen 3 Aufnahmen. Bei einer Spreizung von 2 Blenden erhält man davon ausgehend, dass man im RAW Konverter relativ verlustfrei 2 Blenden über oder unterbelichten kann einen Dynamikumfang von 8 Blenden.
Bei einem Kamerakauf würde ich daher darauf achten, dass HDR mit 2 Blenden Differenz möglich sind. Einige Modelle bieten auch 3 Blenden bzw. erlauben auch 5, 7 oder 9 Bilder. In diesem Fall könnte man noch genauere Ergebnisse bei einer Bearbeitung erwarten.
Ich selbst erstelle in 99,9% aller Fälle 3 Bilder mit 2 Blenden Differenz.